Gartengeflüster

Regen!

Endlich tropft es auf die trockene Erde. Über Wochen wurde der Gartenboden oberflächlich zu Staub. Im April blüht und wächst die Natur wie im letzten Jahr Ende Mai. Das hat an mancher Stelle positive Effekte. Wir nutzen die gezwungene Schließzeit in der Sonne, um neue Beete am Hang und der Küchenfassade anzulegen. Bauen Rankhilfen für Bohnen auf und trauen uns, Ende Februar frühe Aussaaten ins Freiland zu setzen. Immerhin liegen wir auf 1080 m über dem Meeresspiegel. „Danke, Danke“, denkt sich Anne, „was würden wir machen im Schnee oder Regen, eingeschlossen im Restaurant, ohne Gäste..?“ „Wasser, Wasser!“, rufen die Pflanzenwurzeln und lassen sich von uns regelmäßig beregnen. So stimmt das trockene Wetter natürlich auch sehr nachdenklich und lässt vermuten, dass Trockenperioden weiter zunehmen.

Wie schaut’s im Garten aber eigentlich aus?

Seit letztem Frühling wachsen Essbare Blüten, Kräuter und eine kleine, aber feine Gemüseauswahl neben unserer Küche. Den Großteil der Beete haben wir mit Mulchbeeten nach der „no dig“-Methode angelegt, wie wir sie auch von Tanjas Küchengarten kennen. Auf eine mit Karton ausgelegte Gartenfläche wird eine Schicht Mulch (Laub, Rasenschnitt, Kompost etc.) aufgetragen. Der Theorie nach kann in die entstehende Beetfläche direkt gesät bzw. gepflanzt werden. Unserer Erfahrung nach läuft das Wachstum so richtig gesund an, sobald sich der Boden gesetzt hat und der Karton durch die Bodenlebewesen verarbeitet wurde. Nach einem Jahr ist unser Oberboden feinkrümelig. „No dig“ = „Ohne umgraben“ bedeutet also, das Bodenleben so ungestört wie möglich zu lassen. Es verarbeitet den Mulch bzw. das organische Material zu einer gesunden Bodenstruktur.

Vielfalt in Mischkultur

Auf lediglich 100 m² Fläche bauen wir 60 verschiedene Kulturen an. Vieles aus Neugier, manches zum Testen. Der Garten ist unsere Spielwiese. Die Klassiker der Küche, Petersilie uns Schnittlauch, machen dabei den größten Teil aus. Durch Mischkultur planen wir den Anbau so, dass sich die Pflanzen möglichst positiv im Wachstum beeinflussen. Gedüngt wird ausschließlich mit Pflanzenjauchen wie etwa aus Brennnesseln. Wir beziehen biologisches Saatgut von Reinsaat, manches von Dreschflegel, weil sie ausgefallene Sorten kleiner Betriebe verbreiten. Unsere Jungpflanzen ziehen wir selbst vor. Falls diese Saison noch etwas schief gehen sollte – und schief geht nun mal immer irgendwas – finden wir am Arlberg liebevoll gezogene Pflänzchen aus dem Gartli.

Verfolgt unsere Gartenpost die nächsten Wochen und Monate! Wir erzählen euch hier Aktuelles zu Ernte, Pflanzenpflege und Beetexperimenten am Hang. Wir freuen uns, schon bald mit frischem Grün wieder für euch da zu sein!

Habt ihr Gartenfragen? Dann schreibt uns eine Mail an: info@zomm.at